Erbschaftsteuer: Ein peinlicher Kompromiss - Steuergerechtigkeit, ob nun gefühlt oder tatsächlich, wird es mit dieser Reform nicht geben!
Datum: Samstag, dem 24. September 2016
Thema: Recht-News


Philipp Neumann zur Erbschaftsteuer:

Hagen (ots) - Jetzt klopfen sie sich alle auf die Schulter: Einen tragfähigen Kompromiss habe man bei der Erbschaftsteuer gefunden, freuen sich Union, SPD und Grüne.

Eine Lösung sei das, die "Rechtssicherheit" bringe. Als Zuschauer reibt man sich die Augen. Rechtssicherheit zu bejubeln, nachdem fast zwei Jahre Unsicherheit bestanden hat, wie es mit der Erbschaftsteuer weitergeht, ist schon ziemlich verwegen.

Bildlich gesprochen war es bereits fünf nach zwölf: Die vom Gericht gesetzte Frist für ein neues Erbschaftsteuerrecht war längst abgelaufen. Nur unter Androhung, dass die Richter selbst tätig werden, hat es geklappt.

Die Verzögerung geht nicht nur auf das Konto der CSU, die plötzlich mit Nachforderungen zugunsten der Wirtschaft aus den Büschen kam.

Schuld waren auch SPD und Grüne, die den Kompromiss im Bundesrat blockierten - in der Hoffnung, daraus politisches Kapital schlagen zu können.

Doch die Erbschaftsteuer taugt nicht als Symbol für eine Gerechtigkeitsdebatte. Es wäre naiv zu glauben, dass man mit einer Steuer, die ein Prozent zum gesamten Steueraufkommen beiträgt, gesellschaftliche Ungleichheiten beseitigen könnte.

Auch inhaltlich ist die Reform nicht gelungen. Zwar war es richtig, die Regeln zu verschärfen und die bestehenden Ausnahmen für Firmenerben zu begrenzen. Steuertricks dürfen nicht sein, auch eine Segeljacht auf Firmenkosten ist untragbar.

Nur: So, wie der Kompromiss jetzt gestaltet ist, ist das alles auch in Zukunft nicht auszuschließen. Auch die neuen Regeln sind so kompliziert, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis findige Steuerberater die Löcher darin finden werden.

Steuergerechtigkeit, ob nun gefühlt oder tatsächlich, wird es mit dieser Reform nicht geben.

Kommentar von Philipp Neumann zur Erbschaftsteuer

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Reform der Erbschaftssteuer: Dorothea Siems zur Einigung der Koalition am 20.06.2016 (Youtube-Video, phoenix, Standard-YouTube-Lizenz, 20.06.2016):

"phoenix-Moderatorin Sara Bildau spricht mit Dorothea Siems (Wirtschaftskorrespondentin, Die Welt) über die Einigung der Koalition im Erbschaftsstreit."



Reform der Erbschaftssteuer: Sigmar Gabriel gibt Pressekonferenz am 20.06.2016 (Youtube-Video, phoenix, Standard-YouTube-Lizenz, 20.06.2016):

"Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) äußert sich nach der Einigung der Koalition in einer Pressekonferenz zur geplanten Reformation der Erbschaftssteuer."



Reform der Erbschaftssteuer: Statement von Bernd Riexinger am 22.09.2016 (Youtube-Video, phoenix, Standard-YouTube-Lizenz, 22.09.2016):

"Statement von Bernd Riexinger (Parteivorsitzender DIE LINKE) zur Reform der Erbschaftssteuer."



Artikel zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58966/3437653, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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Philipp Neumann zur Erbschaftsteuer:

Hagen (ots) - Jetzt klopfen sie sich alle auf die Schulter: Einen tragfähigen Kompromiss habe man bei der Erbschaftsteuer gefunden, freuen sich Union, SPD und Grüne.

Eine Lösung sei das, die "Rechtssicherheit" bringe. Als Zuschauer reibt man sich die Augen. Rechtssicherheit zu bejubeln, nachdem fast zwei Jahre Unsicherheit bestanden hat, wie es mit der Erbschaftsteuer weitergeht, ist schon ziemlich verwegen.

Bildlich gesprochen war es bereits fünf nach zwölf: Die vom Gericht gesetzte Frist für ein neues Erbschaftsteuerrecht war längst abgelaufen. Nur unter Androhung, dass die Richter selbst tätig werden, hat es geklappt.

Die Verzögerung geht nicht nur auf das Konto der CSU, die plötzlich mit Nachforderungen zugunsten der Wirtschaft aus den Büschen kam.

Schuld waren auch SPD und Grüne, die den Kompromiss im Bundesrat blockierten - in der Hoffnung, daraus politisches Kapital schlagen zu können.

Doch die Erbschaftsteuer taugt nicht als Symbol für eine Gerechtigkeitsdebatte. Es wäre naiv zu glauben, dass man mit einer Steuer, die ein Prozent zum gesamten Steueraufkommen beiträgt, gesellschaftliche Ungleichheiten beseitigen könnte.

Auch inhaltlich ist die Reform nicht gelungen. Zwar war es richtig, die Regeln zu verschärfen und die bestehenden Ausnahmen für Firmenerben zu begrenzen. Steuertricks dürfen nicht sein, auch eine Segeljacht auf Firmenkosten ist untragbar.

Nur: So, wie der Kompromiss jetzt gestaltet ist, ist das alles auch in Zukunft nicht auszuschließen. Auch die neuen Regeln sind so kompliziert, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis findige Steuerberater die Löcher darin finden werden.

Steuergerechtigkeit, ob nun gefühlt oder tatsächlich, wird es mit dieser Reform nicht geben.

Kommentar von Philipp Neumann zur Erbschaftsteuer

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Reform der Erbschaftssteuer: Dorothea Siems zur Einigung der Koalition am 20.06.2016 (Youtube-Video, phoenix, Standard-YouTube-Lizenz, 20.06.2016):

"phoenix-Moderatorin Sara Bildau spricht mit Dorothea Siems (Wirtschaftskorrespondentin, Die Welt) über die Einigung der Koalition im Erbschaftsstreit."



Reform der Erbschaftssteuer: Sigmar Gabriel gibt Pressekonferenz am 20.06.2016 (Youtube-Video, phoenix, Standard-YouTube-Lizenz, 20.06.2016):

"Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) äußert sich nach der Einigung der Koalition in einer Pressekonferenz zur geplanten Reformation der Erbschaftssteuer."



Reform der Erbschaftssteuer: Statement von Bernd Riexinger am 22.09.2016 (Youtube-Video, phoenix, Standard-YouTube-Lizenz, 22.09.2016):

"Statement von Bernd Riexinger (Parteivorsitzender DIE LINKE) zur Reform der Erbschaftssteuer."



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